Neue Chancen für Unternehmen: Webinar zum Thema Business Process Outsourcing

Kenia

Am 16. Oktober wurden in einem von dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft ausgerichteten Webinar die bisher wenig genutzten Möglichkeiten für deutsche Unternehmen, digitale Dienstleistungen nach Kenia auszulagern, thematisiert. Anhand praxisnaher Erfolgsgeschichten erklärten Branchenexpertinnen und -experten, warum Kenia zunehmend als bedeutendes Zentrum für Business Process Outsourcing (BPO) wahrgenommen wird.  Die Veranstaltung an der über 70 Teilnehmende aus den Regierungen Kenias und Deutschlands sowie führende Vertreterinnen und Vertreter der Technologiebranche partizipierten, diente dazu, das Potential des kenianischen Marktes für das Outsourcing von IT- und Geschäftsprozessen zu beleuchten.    

© Yuichiro Chino (Getty Images)

Outsourcing umfasst in der Regel die Auslagerung kompletter Geschäftsabläufe, spezifischer Prozesse oder IT-gestützter Dienstleistungen. Der entsprechende BPO-Markt in Afrika wird auf 2,85 Milliarden USD geschätzt und soll bis 2030 mit durchschnittlich 4 % pro Jahr wachsen. Kenia zieht mit seiner Führungsrolle in dem Sektor zunehmend Investitionen ausländischer Unternehmen – insbesondere aus den USA – an, während gleichzeitig eine wachsende heimische IT- und BPO-Branche entsteht. Dennoch haben deutsche Unternehmen das Potenzial dieses aufstrebenden Marktes bisher nur zögerlich genutzt.

Während des Webinars stellte Stefan Schott, Leiter des Global Partnership Hub bei der Friedrich-Naumann-Stiftung, Ergebnisse aus der jüngsten Forschung seiner Organisation vor, die Kenia als äußerst geeigneten Markt für deutsche IT-Unternehmen bewerten. Diese Einschätzung wurde von Roselyn Maundu, Vorsitzende der BPO Association Kenya, geteilt, die darüber hinaus die umfassenden Kompetenzen kenianischer BPO-Anbieter hervorhob. Sie betonte insbesondere die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte – ein entscheidender Vorteil angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in Deutschland.

Netzwerke und Dialog: Schlüssel zur Erschließung des kenianischen Marktes

Vertreterinnen und Vertreter aus der Privatwirtschaft bestätigten diese Ansicht, wiesen jedoch auch auf die Herausforderungen hin, die mit dem Eintritt in einen relativ unbekannten Markt verbunden sind. Zu den wichtigsten Hürden zählen Unterschiede in der Gesetzgebung und den kulturellen Gepflogenheiten. Allerdings stehen Beratungsdienste und juristische Unterstützung zur Verfügung, um diese Komplexitäten zu bewältigen und die Einhaltung wichtiger Vorschriften, wie der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und kenianischer Gesetze, sicherzustellen.

Das Webinar endete mit einem klaren Appell: Der Aufbau engerer Netzwerke und der kontinuierliche Dialog sind entscheidend, um Kenia als bevorzugten Markt für deutsche Unternehmen zu positionieren. Derzeit verlassen sich viele deutsche Firmen weiterhin auf andere Outsourcing-Ziele und verpassen damit die vielversprechenden Chancen, die Kenia bietet.

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